Meldung vom 10.09.2019
Unter dem Motto „Einfach köstlich. Doppelt gut.“ sollen im Rahmen der Jugendaktion 2019 heuer 2,1 Millionen Schokopralinen und 56.000 Packungen Fruchtgummitierchen verkauft werden. Missio Österreich hat diese missionarische Initiative vor über 40 Jahren ins Leben gerufen. In Kooperation mit der Katholischen Jugend Österreich senden die Päpstlichen Missionswerke in Österreich mit der Aktion ein starkes Signal in die Gesellschaft und sensibilisieren junge Menschen für Themen, die essentiell für unser Leben sind, so Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner.
Wallner: „In Zeiten von Greta Thunberg und Fridays for Future haben viele Jugendliche schon einen Sensus für Themen die uns alle betreffen. Die Jugendaktion appelliert an unsere gemeinsame Verantwortung als Christinnen und Christen, gegen jede Form von Ungerechtigkeit aktiv zu werden. Auf der Basis des christlichen Glaubens setzen wir von Missio Österreich mit der Jugendaktion auch ein Zeichen für fairen Handel und soziale Verantwortung.“
Vier gute Gründe, um bei der Jugendaktion 2019 mitzumachen:
- Einfach köstlich: Die Schokopralinen und die sauren Bio-Fruchtgummitierchen sind einfach köstlich!
- Die Welt FAIRändern: Mit dem Kauf der fair gehandelten Jugendaktionsprodukte verbessern wir die Lebens- und Arbeitsbedingungen benachteiligter Produzentinnen und Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika.
- Soziale Verantwortung (er)leben: Durch den Verkauf der fairen Schokopralinen und Bio-Fruchtgummitiere schaffen wir Bewusstsein und setzen ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.
- Naschen wird zu einer „süßen Tat“: Der Reinerlös der Jugendaktion 2019 kommt Kindern und Jugendlichen in Myanmar, Kenia, Indien und Burundi, außerdem einem Bildungsprojekt der Katholischen Jugend Österreich zugute.
„Die Jugendaktion setzt ein starkes, missionarisches und nachhaltiges Zeichen. Sie macht unsere christliche Nächstenliebe und unsere soziale Verantwortung konkret erfahrbar. Wir wollen junge Menschen in Österreich motivieren, sich mit der Kirche auf der ganzen Welt zu solidarisieren und etwas für Jugendliche in den ärmsten Ländern der Welt zu tun“, betont Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner: „Heuer gibt es noch eine besondere Neuheit zur Jugendaktion: Unsere Maskotte ‚Toni‘. Er ist die lebendig gewordene Version unserer beliebten Schokopralinen und Botschafter der Jugendaktion. Toni wird Pfarren und Schulen besuchen und auch an einigen Tagen im Oktober in der Wiener Innenstadt unterwegs sein.“
Dass die Jugendaktion mehrfach wirkt, unterstreicht Christian Hofmann, Referent für Entwicklungs- und Umweltpolitik der Katholischen Jugend Österreich: „Neben der Unterstützung von Jugendprojekten in den Ländern des globalen Südens sind es vor allem auch die Produzentinnen und Produzenten der fair gehandelten und biologisch produzierten Zutaten der Jugendaktions-Produkte, die von dieser Aktion profitieren.“ Nicht zuletzt wird auch die entwicklungspolitische Bildungsarbeit durch eigens entwickelte Bildungsmaterialien besonders in Jugendgruppen und Klassengemeinschaften gefördert. „Die Jugendaktion zeigt, wie einfach es ist, durch viele kleine Dinge Großartiges zu bewirken“, ergänzt Hofmann.
Weitere Informationen, Materialien und Bestellungen unter
www.jugendaktion.at Der Reinerlös der Jugendaktion 2019 kommt folgenden Projekten zugute:
Myanmar: Nadel und Faden für ein besseres LebenTausende junge Familien flüchteten vor der brutalen Verfolgung durch das Militärregime aus ganz Myanmar in die Kleinstadt Kawthaung im Süden des Landes. Hier gibt es aber wenig und sehr schlecht bezahlte Arbeit – es reicht nicht zum Überleben. Jugendliche werden mit Versprechen von hohen Löhnen nach Thailand gelockt. In der Hoffnung auf einen Job in der Fischerei oder als Hausmädchen fahren sie mit dem Boot über die Grenze. Dort müssen sie für wenig Geld sehr hart arbeiten. Nach einiger Zeit bekommen manche angeboten, in Hotels oder Bars zu arbeiten. Ihnen wird gesagt, dass sie damit zehnmal so viel verdienen könnten – Geld, das ihre Familien in Myanmar dringend brauchen. Ihre finanzielle Notsituation wird ausgenützt und sie beginnen als Prostituierte zu arbeiten.
Schwester Rita Phyo versucht junge Frauen vor diesem Schicksal zu schützen. Ihr wichtigstes Ziel ist es, jungen Frauen eine Perspektive zu bieten. „Bei uns können sie eine Ausbildung zur Näherin machen. Zum Abschluss schenken wir jedem Mädchen eine Nähmaschine, damit können sie selbstständig oder in unserer Werkstätte arbeiten.“, erzählt Schwester Rita. In den Nähkursen werden sie auch über die Folgen der Arbeit in Thailand aufgeklärt.
Kenia: Am Weg zurück ins LebenMenschenhandel nimmt in Kenia dramatische Ausmaße an. Unsere Projektpartnerin, Sophie Otiende, wurde selbst als Jugendliche Opfer von Menschenhandel. Als sie 13 Jahre alt war, verlor ihr Vater seine Arbeitsstelle und die Familie rutschte in die Armut ab. Ein Verwandter bot seine Hilfe an und versprach, dass er die junge, intelligente Sophie in seine Obhut nimmt und ihr eine gute Schulbildung ermöglicht. Stattdessen wurde sie zur Hausarbeit gezwungen, misshandelt und sexuell missbraucht. Nach acht Monaten des Martyriums konnte sie sich selbst befreien.
Heute widmet sich Sophie Otiende dem Kampf gegen diese Verbrechen an Mädchen und Burschen, deren Hoffnung auf bessere Zukunft brutal ausgenutzt wird. Sie unterstützt minderjährige Opfer von Menschenhandel dabei, den Weg zurück in ein unabhängiges Leben zu finden. Sie schafft Bewusstsein für Menschenhandel, begleitet Opfer moderner Sklaverei und bietet den Frauen Zuflucht.
Indien: Finanzierung einer Gehörlosen-SchuleGehörlose Kinder aus armen Familien sind in Indien ohne Perspektive. Eine spezielle Schulausbildung ist ihre einzige Chance.
Schwester Josephine Mary OSM ist seit mehr als 20 Jahren als ausgebildete Lehrerin für gehörbehinderte Kin- der an der „Dolour‘s High School“ tätig. Im Jahr 1996 wurde diese Bildungseinrichtung von der Schwesterngemeinschaft „Servitinnen – Dienerinnen Mariens“ gegründet und lebt Großteils von privaten Spenden aus dem In- und Ausland. Auch wenn die Schule vom Staat anerkannt ist, werden mit den staatlichen Geldern nur die Gehälter von 10 der insgesamt 19 Lehrer unterstützt. Die Schwestern kümmern sich um jedes einzelne Kind und beachten dabei auch die verschiedenen Bedürfnisse, die von den Eltern oft unbeachtet bleiben.
Die zwölfjährige Sarita hatte zum Beispiel Probleme mit ihren Augen. Die Schwestern brachten sie in eine Augenklinik. Seither trägt Sarita Brillen, mit denen sie die Welt gestochen scharf wahrnehmen kann. Mit dem Schulabschluss können die gehörlosen Kinder später einen Beruf erlernen und sich selbst erhalten.
Burundi: Hilfe für Jugendliche im GefängnisViele Familien in Burundi kämpfen täglich ums Überleben. Oft können Grundbedürfnisse wie Essen, aber auch ein regelmäßiger Schulbesuch der Kinder nicht gedeckt werden. Die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche in die Kriminalität abrutschen, ist groß. Oft beginnt es mit Diebstahl von Nahrungsmitteln. Aufgrund fehlender Perspektiven steigt mit dem Alter auch die Frustration der Kinder und sie begehen immer schwerere Straftaten.
Der Priester Antoine Havyarimana ist Jugendseelsorger in der Diözese Ruyigi und betreut dabei auch die 55 Kinder und Jugendliche in der Jugendstrafanstalt Rutimbura, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Er besucht sie und auch ihre Familien regelmäßig. Diese berichten, dass die jungen anfänglich voller Hass und ständig gewaltbereit waren. Durch die liebevolle Betreuung von Pater Havyarimana bekommen sie eine neue Lebensperspektive und Hoffnung für ihre Zukunft.
Leider fehlt es in der Jugendstrafanstalt an dem Notwendigsten, um den Kindern und Jugendlichen die Bildung zu ermöglichen. Missio Österreich finanziert den Kauf von Schulbücher und die Einrichtung eines Sportplatzes.
Österreich: Nachhaltigkeit – Jugend gestaltet mitDas Projekt hat seit 2011 das Ziel, Jugendliche zu ermutigen, sich für Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung stark zu machen. Mit Hilfe von themenbezogenen Veranstaltungen, Workshops, Preisausschreiben oder Behelfen für die Jugendarbeit werden die Themen gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet.
Des Weiteren setzen sich die Jugendliche für politische Maßnahmen im Sinne der Schöpfungsverantwortung ein. Dafür treten sie in Dialog mit VertreterInnen der Politik und weiteren EntscheidungsträgerInnen.