Weltwassertag: Wallner warnt vor dramatischer Fehlentwicklung Missio Österreich zum Weltwassertag am 22. März 2019 Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner warnt vor einer „dramatischen und bedrohlichen Fehlentwicklung“, hätten doch Milliarden von Menschen nach wie vor keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser: „Menschen sind in ihrer Existenz bedroht, wenn sie oft stundenlang zu einer Wasserstelle gehen müssen und dort wiederum nur verschmutztes Wasser bekommen. Wasser ist Lebensgrundlage – für uns in Österreich ist das sogenannte blaue Gold zu einer Selbstverständlichkeit geworden“, sagt Wallner. Als wegweisend bezeichnet er die Entscheidung der Vereinten Nationen im Jahr 2010, Wasser offiziell als ein Menschenrecht anzuerkennen. „Doch der Weg, bis das für alle Menschen Realität geworden ist, ist noch weit“, so Wallner. Jährlich sterben hunderttausende Menschen (790.000 im Jahr 2018) an den Folgen von verunreinigtem Wasser oder mangelhafter sanitärer Versorgung.   Realität sehen und konkret helfen Für Pater Karl Wallner ist eine der ersten und vorrangigsten Aufgaben von Missio Österreich das praktische Helfen vor Ort. „Allerdings wären wir blind für die Realität, wenn wir nicht ebenso vehement an die Verantwortlichen in der Gesellschaft appellieren würden, dass diese infrastrukturelle Maßnahmen setzen und eine Ökologie etablieren, wo die Menschen Zugang zu gutem, sauberem Trinkwasser haben.“   Missio Österreich fördert unterschiedliche Hilfsprojekte, die den Zugang zu Wasser möglich machen und die Menschen auf lange Sicht empowern, so Jutta Becker, Head of International Projects: „Wir unterstützen unsere Partner vor Ort bei der Installation von Zisternen oder Wasserfiltern in Schulen, Pfarren und Dorfgemeinschaften. Und natürlich finanzieren wir auch Brunnenbauprojekte, wie jenes von dem österreichischen Missionar Pater Johann Kiesling im südlichen Kongo. Er bildet mit Hilfe verschiedener Organisationen lokale Fachkräfte aus, die später selbst Brunnen errichten.“ Als besonders nachhaltig bezeichnet Becker jene Projekte bei Missio, die sich gleichzeitig zum Beispiel mit der Betriebsart der Wasserpumpen beschäftigen: „Wir forcieren hier den Bau von Solaranlagen, damit die Wasserpumpen nicht mit teuren Dieselmotoren betrieben werden müssen.“   Ein weiter Weg bis 2030 Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation und der UNICEF hatten 2015 rund 71 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gleichzeitig bedeutet das, dass immer noch über zwei Milliarden Menschen genau dieser Zugang fehlt. Bis 2030 wollen die Vereinten Nationen Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten, die „Sustainable Developement Agenda“ formuliert dazu 17 Nachhaltigkeitsziele. „Ich glaube, das ist noch ein weiter Weg bis 2030. Wir von Missio Österreich wollen unseren Beitrag dazu leisten und die Kirche vor Ort stärken, damit sie Programme für nachhaltige Entwicklung gut unterstützen kann. Das bezeichnet auch Papst Franziskus in Laudato si dezidiert als Auftrag der entwickelten Länder“, sagt Wallner.