Papstreise in den Nahen Osten: Starkes Zeichen für christliche Gemeinschaft Missio-Projektpartnerin Rima Abi Karam erlebte Papst Leo XIV. im Wallfahrtsort Harrissa und bei der Heiligen Messe an der „Beirut Waterfront“: „Zum ersten Mal war ein Papstbesuch im Libanon nicht politischen Ursprungs. Er war ein reiner Ausdruck der Unterstützung für uns Christen hier. Obwohl Papst Leos Besuch nur kurz war, richtete er mit seiner mutigen, ehrlichen Stimme unsere ganze Nation auf. Es fühlt sich so an, als hätten wir unsere Identität wiedererlangt, die in den Jahren der Unruhe verloren gegangen war. Darüber hinaus zeichnete er in seiner Rede einen neuen Fahrplan für die gesamte Region auf. Er machte deutlich, dass es keine andere Lösung für den Nahen Osten als den Frieden gibt.“ Als persönlich von der Explosion im Beiruter Hafen Betroffene, zeigt sich Rima Abi Karim tief berührt von Papst Leos Begegnung mit den trauernden Familien inmitten der Trümmer. „Als er vorbeikam, um die Menge zu begrüßen, konnten wir die Tränen nicht zurückhalten - seine heilige Präsenz hat etwas Heiliges in uns geweckt.“ Jetzt bleibt zu hoffen, dass der Besuch nachhaltig wirkt, besonders für die Christinnen und Christen im Libanon und im gesamten Nahen Osten. Eine journalistische Einschätzung Christoph Lehermayr, Chefredakteur des Missio-Magazins „allewelt“ war selbst Anfang Oktober zu Besuch bei Missio-Projektpartnerinnen und -partnern im Libanon und sieht die Papst-Reise als wichtiges erstes Statement von Papst Leos Pontifikats: „Für die allewelt durfte ich für Reportagen bereits in der Türkei recherchieren und traf dort auch den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. - dass Papst Leo durch seine erste Reise nun bewusst den Strang zur Orthodoxie zum Konzilsjubiläum stärkt, ist ein erster wichtiger Ankerpunkt seines Pontifikats. Ich durfte Bartholomaios I. als einen dem Vatikan sehr wohlwollenden Kirchenführer erleben und die brüderliche Begegnung mit Papst Leo zeigt, dass sie gewiss auf einem gemeinsamen Weg voranschreiten. Im Libanon, von wo ich erst vor einem Monat von einer allewelt-Recherche zurückgekehrt bin, sind die Herausforderungen gänzlich andere. Es ist das letzte mehrheitlich christliche Land des gesamten Nahen Ostens. Aber viele Christen verlassen es wegen der prekären wirtschaftlichen Lage. Dass Leo sich entschied, dorthin zu reisen, ist mehr als nur Wertschätzung - es ist ein Weckruf, der auch auf die Gefährdung des Christentums über den Libanon hinaus in der gesamten Region aufmerksam macht.“ In den kommenden Ausgaben des Missio-Magazins "allewelt" wird Christoph Lehermayr von seinen Recherchen berichten.