Missio-Projektpartner Gerry Baumgartner in Syrien zum Diakon geweiht „Meine Freude ist groß, die Weihe in Homs empfangen haben zu dürfen. Dem Ort, der mir so viel gegeben hat und damit jenen Menschen Hoffnung zu bringen, die mich so viel gelehrt haben, was es bedeutet, Opfer für den Dienst und die Ehre Gottes zu bringen“, erzählt Gerry Baumgartner, als Missio ihn wenige Tage nach seiner Weihe telefonisch erreicht. Vier Jahre arbeitete und wirkte Gerry Baumgartner in Homs. Als Anfang 2023 ein schweres Erdbeben Teile der Türkei und von Syrien verwüstete, agierte Baumgartner selbstlos als Krisenkoordinator des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten (JRS). Dort in Homs habe er erst die Liebe Gottes im Dienst für die Nächsten richtig erkennen können, wie er freudig berichtet. Sein Dienst als Diakon bedeutet für Baumgartner selbst „eine große Verantwortung, die ich spüre, Freude und gleichzeitig Respekt, dem allen gerecht zu werden.“ Er selbst merke bereits, dass ihm die Menschen seit seiner Weihe anders begegnen: Die Gläubigen bitten ihn um den diagonalen Segen für Prüfungen, Entscheidungen und die ersten Predigten auf Hocharabisch habe er bereits „mehr schlecht als recht“ abgehalten, wie er schmunzelnd erzählt. „Hass darf nicht siegen“ Die Weihe fand bloß wenige Tage nach dem schrecklichen Attentat auf Christinnen und Christen in der Mar-Elias-Kirche in Damaskus statt, bei dem 30 Gläubige getötet wurden. „Die erste Woche nach dem Anschlag war von sehr tiefer Trauer erfüllt, Fassungslosigkeit über alle Städte hinweg, teilweise Wut“, sagt Baumgartner. Nichtdestotrotz hat sich die örtliche Kirche in Homs dafür eingesetzt, seine Weihe dennoch durchzuführen. Gemeinsame Workshops unter der christlichen Gemeinde und Gebetszeiten in Vorbereitung auf die Diakonweihe haben die Gemeinschaft gestärkt. „Das Wochenende vor der Weihe haben wir über die Rolle der Christen und deren Botschaft in Syrien diskutiert und gesprochen.“ Auch wenn die Attentäter Angst, Schrecken und Hass säen wollten, ist sich Baumgartner sicher: „Unsere Botschaft ist jene der Hoffnung, der Liebe Christi und des Friedens und der Versöhnung. Dafür wollen wir uns immer wieder einsetzen. Und eben nicht nur von uns Christen untereinander, sondern diese Versöhnung wollen wir weiter in diese Gesellschaft hineintragen, denn Hass, Zerstörung und Unfrieden dürfen nicht siegen.“ Neues Jugendzentrum als Hoffnungsort Gerade rechtzeitig vor der Weihe konnte das neu errichtete und von Missio Österreich wesentlich mitfinanzierte Jugendzentrum „Bustan as-Salam“ (Garten des Friedens) seine Pforten öffnen. Dieser Ort soll künftig jungen Menschen, Schülerinnen und Schülern und Studierenden Raum bieten, sich zu unterhalten, über Glaubensthemen auszutauschen, aber auch gemeinsame kulturelle und künstlerische Aktivitäten vorzunehmen. In der Hauskapelle finden regelmäßige Gebetsveranstaltungen statt. Auch Diskussionsrunden und aktive Friedensarbeit stehen im Fokus des neuen Zentrums. „Ein riesengroßes Dankeschön an Missio und allen Spenderinnen und Spender, die den Bau dieses Jugendzentrums, des „Garten des Friedens“ hier in Homs gefördert haben.“