Emotionale EMIL-Gala: Missio verleiht zum 5. Mal Bronzeesel „In der Weltkirche gibt es engagierte Personen, Männer und Frauen, die für die Nächstenliebe brennen“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. Der EMIL-Award, in Form eines Bronzeesels, hat eine besondere Symbolik, wie Pater Karl Wallner erklärt: „Der Esel ist ein unbeachtetes Tier, das hart arbeitet und schwere Lasten trägt und das einzige Tier, das Christus tragen durfte. Viele Missionarinnen und Missionare arbeiten wie Esel, sind unbeachtet und erhalten selten Dank für ihre mühevolle Arbeit und ihren Dienst der Nächstenliebe.“ Mit der EMIL-Verleihung stellt Missio Österreich solche Heldinnen und Helden der Nächstenliebe ins Rampenlicht. Die EMIL-Preisträger 2024 Der „Emil“ in der Kategorie „Missionary from Austria“ geht in diesem Jahr an Schwester Elisabeth Brunmayr. Seit 2002 unterstützt die gebürtige Niederösterreicherin in der ugandischen Diözese Mityana die Ärmsten der Armen. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern vom Orden der Marienschwestern vom Karmel gründete die 74-jährige vor 22 Jahren eine Missionsstation und ein Bildungshaus, das als Hoffnungsträger in der Region gilt. Dank Unterstützung aus Österreich wurde das Bildungshaus für die lokale Bevölkerung eine wichtige Einrichtung, wo sie Schulungen zu Gesundheit, nachhaltiger Landwirtschaft und Wasserversorgung erhalten und so als Multiplikatoren für die Region agieren. Inmitten von Armut und mangelnder Gesundheitsversorgung bleibt Schwester Elisabeth eine unverzichtbare Stütze für die Gemeinschaft. „Missionary in Austria“ ist in diesem Jahr Diakon Georg Mayr-Melnhof, Gründer der Loretto-Gemeinschaft. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft, Fachtheologie und Selbstständigen Religionspädagogik war der Ehemann und vierfache Vater zwei Jahre lang im Familienunternehmen tätig, bevor er die Privatwirtschaft verließ, um den Weg des Herrn zu gehen: Seit 20 Jahren ist er nun vollzeitlicher Jugendleiter und Diakon in der Erzdiözese Salzburg. Der Startschuss für die Loretto-Gemeinschaft war eine Buswallfahrt im August 1987 in den bosnischen Marienwallfahrtsort Medjugorje. Ergriffen von den Erlebnissen und Eindrücken von Medjugorje gründete Georg Mayr-Melnhof gemeinsam mit Freunden im Oktober desselben Jahres die Loretto-Gemeinschaft. Was vor über 40 Jahren als kleiner Gebetskreis in Wien begann, entwickelte sich bis heute zu einer Gemeinschaft mit 800 Mitgliedern in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Südtirol und London. Besonders Jugendliche spricht die Gemeinschaft an: Durch Jüngerschaft, Lobpreis und Anbetung lernen junge Menschen das Leben im Heiligen Geist in einer Gemeinschaft kennen. „Wir bieten Dinge an, die Jugendliche vielleicht in einer herkömmlichen Pfarre nicht finden“, erklärt Georg Mayr-Melnhof. Die Anziehungskraft für die Jugend bezeugte über viele Jahre auch das jährliche Pfingstfestival „Fest der Jugend“ in Salzburg, das Georg initiiert hat. 2019 nahmen mehr als 10.000 Jugendliche am Programm im Salzburger Dom teil. Seit 2022 findet das Pfingstfest in vier Ländern an knapp 30 Standorten statt. Insgesamt kamen 2023 12.000 Leute zu den Pfingstfestivals. Der Emil in der Kategorie „Star of Mission“ geht an Abt Gerhard Hafner, dessen Kloster, das Stift Admont, heuer sein 950-jähriges Bestehen feiert. Seit vielen Jahren ist das Stift Admont eng mit den Päpstlichen Missionswerken in Österreich durch die Unterstützung der Priesterausbildung in den Ländern des Globalen Südens verbunden. In der Diözese Popokabaka, in der Demokratischen Republik Kongo, hatte es vor einigen Jahren kein eigenes kleines Priesterseminar gegeben, um die vielen Berufungen in dieser sehr armen Region ausreichend fördern zu können. Ganz im Geiste des Heiligen Benedikt wurde Abt Gerhard zu einem großzügigen Unterstützer des Projektes. Abt Gerhard Hafner wurde am 1964 in Trieben in der Obersteiermark geboren. Nach der Matura in Stainach und dem Theologiestudium in Graz, wurde er am 1. Juli 1990 im Grazer Dom zum Diözesanpriester geweiht. Bis 1994 war er als Kaplan in Schladming tätig und trat danach in das Noviziat des Benediktinerstifts Admont ein. 1995 legte er die zeitliche und 1999 die feierliche Profess ab. Von 1996 an bis zu seiner Abtwahl war er Stiftspfarrer und Kirchenrektor der Abteikirche, bis 2012 auch Pfarrer in Hall in der Steiermark. Seit 1996 schon Stellvertreter, war er von 2000 bis 2015 Dechant des Dekanats. Ab November 2008 war er außerdem Prior des Stifts Admont. Er wurde am 25. Jänner 2017 für zwölf Jahre zum 68. Abt des Stiftes Admont gewählt und trat sein Amt im März desselben Jahres an. „Hero of Charity“ in diesem Jahr Taratra Rakotomamonjy, Generalsekretärin der madagassischen Organisation VOZAMA. Gemeinsam mit ihrem Team setzt sich Taratra Rakotomamonjy auf Madagaskar, in der Provinz Fianarantsoa für die die Schulbildung von mehr als 11.700 Kindern im Hochland der Insel ein. In den vergangenen Jahren gelang es VOZAMA über 670 Vorschulen in den abgelegenen, armen Gebieten Madagaskars aufzubauen. Mit den Schulen bekommen auch die Eltern die Möglichkeit, sich in Umwelt- und Gesundheitsfragen fortzubilden und ihre Ernteerträge zu optimieren. Wichtig für Taratra und ihr Team ist jedoch, dass stets Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird. Wichtig ist ebenso der aktive Umweltschutz, den VOZAMA auf Madagaskar vorantreibt. Die Kinder der Vorschulen und die Dorfgemeinschaften forsten gemeinsam Abschnitte des Hochlands mit Bäumen auf, um die weitere Versteppung des Landes zu stoppen. Gut 90 Prozent des einstigen Primärwaldes auf Madagaskar wurden abgeholzt, was massive Folgen auf das Klima hat. Bisher hat VOZAMA über 1 Million Bäume gepflanzt. Taratra Rakotomamonjy selbst wurde auf Madagaskar geboren, schloss ihre Schulbildung und später auch ihren Master in Frankreich ab. Auch wenn ihre Familie mit ihr zusammen in Frankreich lebte, sehnte sie sich immer nach ihrer Heimat. So beschloss sie, ein Praktikum auf Madagaskar zu machen, wobei ihr zunehmend die bittere Armut auffiel: Madagaskar ist das zweitärmste Land Afrikas. Zwei Drittel der Menschen haben weniger als zwei Euro am Tag zum Überleben. Etwa die Hälfte der Kinder gilt als mangelernährt. Schockiert von diesen Zuständen, beschloss Taratra, auf Madagaskar zu bleiben, um sich dort für Veränderung einzusetzen. Starmaniac Judith Lisa Für die musikalische Untermalung sorgte heuer Judith Lisa, die ihre neue Single „Alte Küche“ und den Song „Heute wird gut“ live performte. Bekannt wurde die 24-jährige Sängerin 2022 als zweitplatzierte bei der ORF-Show Starmania. Bronzeesel für Eselsarbeit Bereits seit 2020 verleiht Missio Österreich jährlich in vier Kategorien einen vom Künstlermönch Pater Raphael Statt gestalteten Bronzesesel „Emil“ an missionarische Persönlichkeiten, die sich in vorbildlicher Weise für die Weltmission einsetzen oder missionarisch engagieren. Der Esel verweist auf die biblische Symbolik, wonach Jesus Christus bewusst ein demütiges Lasttier für seinen Einzug in Jerusalem ausgewählt hat, um dort sein Leben für die Menschen hinzugeben. Zudem ist bis heute der Esel in vielen Ländern der Welt ein ausgenutztes Lasttier, dessen Arbeit oft unbeachtet und unbedankt bleibt. Link zum Livestream: hier klicken