allewelt: Das tägliche Überleben der Mica-Sklaven Die aktuelle allewelt-Ausgabe steht im Zeichen einer Sonder-Reportage. Es geht darin um ein Mineral, das wir alle auf die ein oder andere Art nutzen und das trotzdem kaum einer kennt: Mica. Kurz gesagt steckt es in allem, was glitzert: vom Autolack bis zum Lippenstift, aber auch in Computern, Adaptern, selbst in einem Föhn. „Madagaskar ist neben Indien das Hauptherkunftsland und gemeinsam mit Fotograf Simon Kupferschmied brach ich auf zu einer der härtesten Recherchen. Ganz im Süden von Madagaskar, in einem Gebiet, das von Dürre und Hunger geprägt ist, fuhren wir für sieben Stunden quasi ins Nirgendwo“, sagt allewelt-Chefredakteur Christoph Lehermayr. In der Reportage zeigt er auf, in welche Gefahr sich die Mica-Schürfer und vor allem die Kinder begeben, um das gefragte Mineral zu gewinnen. Oft bleibt den Familien keine andere Wahl, als nach Mica zu schürfen, ansonsten drohen sie zu verhungern. „Als einer der ersten Journalisten weltweit gelang es uns, überhaupt dorthin vorzudringen, mit den Menschen zu sprechen, ihre Lage zu dokumentieren und zu zeigen, wie ein katholischer Priester helfen will. Diese Recherche ist für uns derart außergewöhnlich, dass wir beschlossen, ihr den doppelten Platz im Heft zu widmen – 16 anstatt 8 Seiten“, sagt Christoph Lehermayr. „Im Glitzern des Grauens“, so der Titel, folgt der Spur des Mica von den Gruben Madagaskars bis zu den Exportlagern der Chinesen und weiter in Produkte, die wir täglich nutzen. Den Islamisten entkommen Das zweite Highlight ist ein Interview mit Jacques Mourad, Erzbischof in der syrischen Stadt Homs. Mourad war 2015 Geisel der Terrorkrieger des Islamischen Staates (IS) – er wurde von ihnen entführt, verschleppt und vergeblich zur Konversion gezwungen. „Nicht ich vergebe, das tut Gott“, sagt Mourad in einem bewegenden Gespräch über diese Zeit. Darin kritisiert er auch die Syrien-Politik der Europäischen Union scharf: „Die Wirtschaftssanktionen nehmen uns jede Luft zum Atmen. Es ist nicht einmal erlaubt, Gelder nach Syrien zu schicken, es fehlt an allem, zwei von drei Menschen hungern. Die Lage ist an vielen Orten schlimmer als während des Krieges.“ Mourad fordert im allewelt-Interview die EU zur Wiederaufnahme der Beziehungen zur Regierung des syrischen Machthabers Assad auf: „Viele der arabischen Staaten, die im Krieg sogar Assads Gegner mit Waffen unterstützt hatten, setzten diesen Schritt bereits. Deren Weg war also viel weiter und schwerer. Worauf wartet Europa? Erst tat es nichts, um den Krieg in unserer Region zu stoppen und nun? Sind wir euch so egal?“ Jetzt Abo sichern Die allewelterscheint sechs Mal im Jahr und nimmt die Leserinnen und Leser mit in die weite Weltkirche. Hintergrundreportagen aus den Ländern des Globalen Südens, missionarische Initiativen und hoffnungsvolle Geschichten aus der ganzen Welt machen somit die Weltkirche greifbar. Lesen die allewelt ab sofort auch online. Nähere Infos zum Abo finden Sie unter: www.allewelt.at allewelt-Podcast Die packenden Reportagen aus aller Welt gibt es auch als Podcast auf allen gängigen Plattformen. Jetzt reinhören