Weltmissions-Monat: Missio Österreich stellt Madagaskar in den Fokus Das diesjährige Missio-Schwerpunktland zum Weltmissions-Monat, Madagaskar, ist die viertgrößte Insel der Welt und gleichzeitig eines der ärmsten Staaten. Der Hälfte der schätzungsweise 29,6 Million Einwohnerinnen und Einwohner fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Neun von zehn Menschen auf Madagaskar leben in Armut und vier von zehn leiden Hunger. „Madagaskar ist eines der ärmsten Länder, das ich je besucht habe. Man kennt den tropischen Inselstaat im Indischen Ozean von kitschigen Bildern mit Palmenstrand, Sonne und Vanille. Die Realität ist das genaue Gegenteil. Die meisten Menschen leben in echtem Elend.“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. Gemeinsam mit kirchlichen Projektpartnern vor Ort möchte Missio Österreich den Menschen auf Madagaskar aus der Armut heraushelfen. Der Schatten des Glanzes 20.000 Menschen schürfen unter unwürdigen Arbeitsbedingungen in rund 176 Minen im Süden Madagaskars nach dem weltweit gefragten Rohstoff Mica. Die Hälfte der Minen-Arbeiterinnen und -Arbeiter sind Kinder. Rund fünf Cent bleibt den Schürfer-Familien vom Verkauf eines Kilogramms Mica übrig. Der Rohstoff selbst wird als verarbeitetes Produkt in China um 12 Euro, also um 5614 Prozent teurer verkauft. Madagaskar gilt als weltweit größter Exporteur des Minerals Mica, auch Glimmer genannt. Es verleiht vielen Kosmetik- und Lackprodukten den typischen Glanz. Rund 1545 Tonnen des Minerals exportiert Madagaskar jährlich an die Elektro- Bau-, Farb- und Kosmetikindustrie, hauptsächlich in China. Missio Österreich unterstützt die madagassische Diözese Ihosy dabei, eine Schule für die Minenkinder zu bauen. Schwangere Frauen und erkrankte Menschen sollen künftig medizinische Versorgung erhalten. Auch der Bau eines Brunnens mit sauberem Trinkwasser in den Arbeitersiedlungen ist in Planung. „Wenn uns das gelingt, hat der Alptraum ein Ende“, sagt Pater Christian, Missio-Projektpartner in der Diözese Ihosy. Wiederaufforstung und Bildung Einst war die Insel Madagaskar zu 90 Prozent mit Wald bedeckt. Heute sind lediglich zehn Prozent des Waldes erhalten. Um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen, kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu folgenreichen Abholzungen. Wegen der fehlenden Bäume versteppen die Böden in dem Land immer mehr. Ernteausfälle sind die Folge, die die Menschen auf Madagaskar in den Hunger und die Armut treiben. Gemeinsam mit dem Projektpartner „Vozama“ unterstützt Missio Österreich rund um die Stadt Fianarantsoa die Menschen bei der Wiederaufforstung. „In den vergangenen Jahren konnten wir bereits eine Million Bäume pflanzen. Das ist allerdings noch zu wenig, um ein gesundes Gleichgewicht herzustellen“, sagt Taratra Rakotomamonjy, Missio-Projektpartnerin und Leiterin von „Vozama“. Etwa ein Viertel der madagassischen Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. Missio Österreich unterstützt daher „Vozama“, die in den vergangenen Jahren in über 600 Dörfern im Hochland Madagaskars 11.700 Kindern eine nachhaltige Schulbildung bietet. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen sensibilisiert das Lehrpersonal die Kinder im bewussten und nachhaltigen Umgang mit der Natur, wie Missio-Projektpartnerin Taratra Rakotomamonjy erklärt: „Jedes Kind in unseren Schulen pflanzt zum jährlichen Baumpflanztag ein eigenes Bäumchen im Hochland und übernimmt so Verantwortung im Kleinen.“ Weltweit größte Solidaritätsaktion Der Weltmissions-Sonntag gilt als weltweit größte Solidaritätsaktion, betont Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner: „1.4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken sind weltweit aufgerufen, ihren Beitrag für eine wachsende, karitativ und sozial engagierte Kirche zu leisten. Ich hoffe sehr, dass der Weltmissions-Sonntag in den Pfarren hierzulande das Bewusstsein für unsere Schwestern und Brüder in der Weltkirche fördert.“ Am Weltmissions-Sonntag sammelt die katholische Kirche weltweit Spenden für die ärmsten Diözesen in den Ländern des Globalen Südens. Heuer fällt er auf den 20. Oktober. Missio bittet um Spenden „Damit wir unseren Brüdern und Schwestern in Not helfen können, bitten wir um Ihre Unterstützung. Durch Gebet und Spende können wir nachhaltig und langfristig helfen“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. Infomaterialien und Produkte zum Weltmissions-Sonntag sind kostenlos über www.missio.at/wms bestellbar. Unter den Produkten befinden sich unter anderem ein Liturgieheft mit Gestaltungsvorschlägen für den Gottesdienst, Aktionshefte und Plakate. Erstmalig ist auch eine Novene zu Carlo Acutis unter den Materialien. Die erste Weltmissions-Show Am 1. Oktober 2024 um 20:00 Uhr begrüßt Moderatorin Anne Fleck zur ersten Weltmissions-Show auf dem YouTube-Kanal von Missio Österreich. In der Sendung erfahren Sie, wie Sie den Weltmissions-Sonntag in ihrer eigenen Pfarre liturgisch und feierlich gestalten können. Außerdem erfahren Sie die packende Hintergrundgeschichte zur Recherche von allewelt-Chefredakteur Christoph Lehermayr in den Mica-Minen auf Madagaskar. Jetzt spenden und helfen! Missio – Päpstliche Missionswerke in Österreich IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500 BIC: BAWAATWW Verwendungszweck: Weltmissions-Sonntag   Oder online unter www.missio.at Spenden an Missio Österreich sind steuerlich absetzbar