Anschlag auf pakistanische Kirchen – Missio-Nationaldirektor: „Müssen Bewusstsein für Religionsfreiheit fördern“ Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner fordert nach den gestrigen Angriffen auf pakistanische Kirchen eine Bewusstseinsbildung für religiöse Freiheit In der pakistanischen Provinz Punjab griff gestern ein Mob mehrere christliche Einrichtungen an. Kirchen verschiedener christlicher Denominationen wurden in Brand gesetzt. „Bibeln und Kreuze wurden verbrannt, ganze Kirchengebäude standen in Flammen“, berichtet Katherine Sapna, Missio-Projektpartnerin in Pakistan. In der mehrheitlich von Christinnen und Christen bewohnten Provinz Punjab ist die Lage weiterhin angespannt: „Christliche Einwohner von Jaranwala brachten sich in Sicherheit, da man ihnen drohte, ihre Häuser niederzubrennen und sie brutal zu töten“, sagt Katherine Sapna. Ihre Organisation „Christians´ True Spirit“ setzt sich in Pakistan für die Rechte der christlichen Minderheit ein. Die Hilfsorganisation macht sich aktuell ein Bild der Situation in den betroffenen Gemeinden und ist in Kontakt mit den Christinnen und Christen. Awareness für Religionsfreiheit fördern „Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht und wird in Pakistan nicht gewährt. Solange das Bewusstsein innerhalb der islamischen Gesellschaft nicht vorhanden ist, kommt es zu Empörungen und Gewalttaten gegenüber anderen Religionen. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht wegschauen, wenn unsere Schwestern und Brüder bedroht und angegriffen werden. Wir müssen für die Menschenrechte kämpfen und ein Bewusstsein für Religionsfreiheit fördern“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner, der im vergangenen November selbst in Pakistan war, um Missio-Hilfsprojekte zu besuchen. Prekäre Situation für Christinnen und Christen Knapp zwei Prozent der 225 Millionen pakistanischen Einwohnerinnern und Einwohner bekennen sich zum Christentum. Damit stellen die Christinnen und Christen die zweitgrößte religiöse Minderheit im Land nach den Hindus. Die christliche Gemeinschaft ist regelmäßig von Zwangskonvertierungen zum Islam und Blasphemievorwürfen bedroht. Die meisten Christinnen und Christen in Pakistan leben in großer Armut.